Warum deine Katze nicht spielen will

Deine Katze will nicht spielen? Du denkst, du hast bereits alles versucht? Wahrscheinlich machst du es falsch!

Katzen sind sehr agile, stählerne und athletische Jäger. Die gleichen Charakteristika, die einen Jaguar dazu befähigen seine Beute zu reißen, ermöglichen es Hauskatzen mit Präzision vom Sofa zu springen. Wir müssen Katzen nur beim Spielen beobachten, um Eindrücke ihrer Jagdfähigkeiten zu erhalten. Trotzdem sind viele Katzenbesitzer nicht in der Lage, ihre Katze zum Spiel zu animieren. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man beobachtet, wie sie mit ihren Katzen spielen. Kurz gesagt: Sie machen es falsch!

Viele Katzenbesitzer erzählen, sie haben „alles versucht“ und dennoch kein Glück, ihre Katze zu ermuntern, die Spielzeugmaus zu fangen. Und Katzenbesitzer, die ihre Katze zwar oft zum Spielen animieren können, stellen frustriert fest, dass weder sie selbst noch ihre Katze Spaß daran haben. Während solcher Szenarien baut sich bei der Katze Spannung und Stress auf, sie kann ihren Jagdtrieb nicht befriedigen und zieht sich frustriert zurück. Ich versuche Katzenbesitzern zu vermitteln, sich in die Katze einzufühlen, um ihnen zu helfen, ihrer Katze sämtliche instinktive Verhaltensweisen, inklusive der wichtigen kompletten Jagdsequenz, zu bieten. Diese Jagdsequenz umfasst das Fixieren mit den Augen, das Belauern und Jagen, das Ergreifen und Beißen oder das Anspringen und Beißen – und letztendlich den Todesbiss.

Katzen sind einsame Jäger

Wirklich, ausgenommen Löwen, jagen alle Katzen allein. Instinktiv jagen auch unsere Hauskatzen nicht zusammen. Deshalb ist es wichtig, Gruppenspielzeiten in einem Mehrkatzenhaushalt zu vermeiden. Dies kann zu ungewollten territorialen Streitigkeiten und Konkurrenzkämpfen bis hin zu offenen Feindseligkeiten führen. Viele Katzen blühen auf und bekommen Selbstvertrauen beim Spiel, sobald die anderen Katzen von der Spielszene entfernt wurden. Beziehungen zwischen den Katzen können sich enorm verbessern, wenn Gruppenspielzeiten abgeschafft werden. Es ist wirklich unglaublich, wie schnell sich viele Probleme lösen, wenn du eine Umgebung schaffst, die den natürlichen Instinkten der Katze entspricht.

Die Wahl des Spielzeugs

Katzenangeln sind die besten Spielzeuge um eine „richtige“ Jagd für deine Katze zu simulieren. Wichtig ist, dass der Stiel und die Schnur der Katzenangel lang und stabil genug sind. Diese Spielzeuge helfen den „Wildkatzen-Instinkt“ zu wecken.

Das richtige Spiel

Fuchtel nicht mit dem Spielzeug vor dem Gesicht deiner Katze herum und bewege es nicht in die Richtung der Katze. Dies macht für sie keinen Sinn und könnte sie sogar ängstigen. Echte Beute läuft weg! Echte Beute versteckt sich! Deine Katze braucht auch die mentale Stimulation, sich eine Strategie auszudenken, wie sie die Maus hinter der Couch fangen kann. Es geht nicht nur um das jagen, springen und beißen.

Lass dir gesagt sein: Katzen lieben die Jagd! Die Jagd ist meist interessanter als die Beute zu fangen oder zu essen. Die meisten Katzenbesitzer haben schon gehört, dass Katzen ihre Beute nur „zur Hälfte töten“ und sie dann wieder freilassen, um sie wieder und wieder zu jagen. Wenn die verletzte Beute hinter einen Busch läuft oder sich hinter einem Baumstumpf versteckt, wo die Katze sie hören, aber nicht sehen kann, setzt dies chemische Vorgänge frei, durch die die Katze sich wohlfühlt. Lass also ihre Beute hinter der Couch verschwinden und verursache Geräusche, bevor du sie ihr wieder zeigst. Katzenbesitzer finden meist lange verschwundene Spielzeuge unter der Couch oder dem Kühlschrank. Was sie aber oft nicht wissen ist, dass ihre Katze diese mit Absicht außerhalb ihrer Reichweite schubsen, damit sie sich dieses gute Gefühl verschaffen können.

Vom Anstarren bis zum Todesbiss

Die Spielsequenz beginnt mit dem Fixieren der Beute. Schaue zu, wie sie ihre Beute fixiert und jagt, dies kann sehr schnell gehen oder auch etwas länger dauern. Vielleicht stürzt sie sich sofort auf ihre Beute und beißt zu oder sie signalisiert einen drohenden Angriff, indem sie mit ihrem Hinterteil wackelt. Nachdem sie die Beute gefangen und gebissen hat, möchten viele Katzen mit ihr spielen, indem sie die Beute freilassen und erneut fixieren, jagen, ergreifen und beißen.

Lass deine Katze diese Sequenz immer und immer wieder wiederholen und lass die Beute „langsam sterben“, wie es in der Natur auch passieren würde. Gestalte das Spiel nicht unmöglich oder zu einfach für deinen Stubentiger. Lass ihn selbst entscheiden, wie oft und wie lange er fixieren, jagen, fangen und beißen möchte.

Du wirst dann den Todesbiss erleben. Die Katze will ihre Beute nicht mehr loslassen, vielleicht möchte sie sie wegtragen, sie rollt sich auf die Seite und tritt die Beute mit den Hinterläufen, während sie sich in ihr verbeißt. So lässt du zu, dass deine Katze „das Töten beenden“ kann, was sehr befriedigend und lohnend für sie. Es gibt Katzenbesitzer, die ihre Katze sehr frustrieren, weil sie diese Sequenz unterbrechen und das Spielzeug mitten in der Jagd zur Seite legen. In der Natur jagt die Katze ihre Beute bis diese erschöpft ist.

Letzte Tipps zum Schluss

Eine Katze sollte jeden Tag 10 bis 20 Minuten Spielzeit mit einem interaktiven Spielzeug haben. Es ist aber auch wichtig, dass die Katze allein spielt und nicht nur darauf wartet, dass du sie unterhältst. Es gibt einige batteriebetriebene Spielzeuge für Katzen, die diese Aufgabe gut übernehmen können.

Die zur Verfügung stehenden Spielzeuge sollten wöchentlich ausgewechselt werden, damit die Jagd für die Katze interessant bleibt.

Es ist in Ordnung deine Katze nach dem Spiel mit einem Leckerchen zu belohnen, aber es ist keine Notwendigkeit, weil Jagen und Essen für die Katze keinen Zusammenhang darstellen.

Denke daran, dass Katzen unterschiedliche Spielzeugtypen mögen, aber sie mögen auch unterschiedliche Spielarten. Experimentieren und Beobachten ist der Schlüssel für eine glückliche Katze. Viel Spaß!

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